Woran erkennt man Liebe

29 Mrz Woran erkennt man Liebe?

Woran erkennt man Liebe?

Ich habe schon gelesen, das Liebe viele Gesichter hat. Hat sie das wirklich? Wenn ja, welche?
Und was bedeutet es, wenn man viele Gesichter hat? Sich nicht festzulegen? Schwierigkeiten dabei zu haben sie zu erkennen? Womöglich trifft dies alles zu und noch mehr.

Doch woran erkennt man Liebe? Gibt es DIE Liebe überhaupt? Synonym heißt Liebe u.a auch Zuneigung, Affekt, Emotion, Gefühlsregung, Neigung, Vorliebe, Sympathie, Vertraulichkeit, Verbundenheit. Sind das ihre vielen Gesichter?

Gibt es „Die große Liebe, die wahre Liebe?“ Oder ist dies nur eine Bezeichnung für ihre Intensität? Dann müsste es auch die kleine Liebe, die unwahre Liebe geben.

Ich frage mich allen Ernstes, m u s s man Liebe unbedingt kategorisieren? Bringt uns dies zu tun, wie so oft bei Kategorisierungen, in innere Sackgassen, die uns blind dafür machen, was tatsächlich ist?

Meine Antwort darauf, woran man Liebe erkennt, heißt offen dafür zu sein, was im eigenen Inneren und im anderen Inneren ist. In meiner Ich-Landkarte, in deiner Du-Landkarte und auch in der Wir-Landkarte. Dabei offen zu bleiben und neugierig zu sein, wie es sich zusammensetzt das Fühlen das sich da zeigt. Mit dem Ergebnis, zu akzeptieren, wie immer es auch ist. In dem Wissen, das gerade Akzeptanz, einer der wichtigsten Bestandteile der Liebe ist. Akzeptanz auch für das was sich verändert, für die Wandlung.

Statt zu überreden, zu manipulieren oder darum zu kämpfen, den anderen in die eigene Ich-Landkarte einzuweben, die Du-Landkarte erspüren und dieses Spüren wohlwollend betrachten. Es SEIN lassen, zulassen und anerkennen, ja, mit Liebe betrachten.

Wenn man selbst ans Meer möchte, aber der andere die Berge liebt, sich selbst am Meer erfreuen, den anderen klettern lassen und zugleich partizipieren am Erleben des Anderen, das heißt lieben. Liebe heißt auch, die Welt des Anderen kennenlernen und wenigstens einmal mit zu fahren ans Meer, in die Berge und sich das Erleben des anderen zeigen zu lassen. Die Wir-Landkarte damit bereichern.

Liebe ist, dem Anderen die Ich-Landkarte zu zeigen und sich für seine Du-Landkarte zu interessieren.

Lieben heißt, das Anderssein genauso im Herzen zu halten, wie das Gleichsein. Liebe ist, erkennen und achten, dass er andere gerade ganz woanders ist, als man selbst.

Zu erkennen, gerade woanders zu sein und wieder auf den anderen zugehen, zeigt Liebe. Liebe ist, verstehen wollen, sich und den Anderen.

Dem Anderen mit Offenheit, Neugier und Akzeptanz zu begegnen und damit die innere Sicherheit und Beruhigung zu schaffen, die das Betreten der Wir-Landkarte bereichert, erschafft Liebe.
In Beziehungen mit Kindern, Erwachsenen oder in der Beziehung zu uns selbst, ist Liebe stets die freiheitliche Verbundenheit, der Mensch SEIN zu dürfen, der man ist. Verhalten vom Wesen zu trennen. Urteile wie Schmetterlinge in die Freiheit fliegen zu lassen.

Den Anderen zu sehen, zu spüren, ohne etwas verändern zu wollen, ohne zu urteilen, in dem Wissen, dass alles seinen hintergründigen Sinn hat und sich zusammensetzt aus dem was dieser andere Mensch erlebt und erfährt, heißt ihn zu lieben.

Liebe ist auch, wenn ein Mensch für immer geht, etwas im Herzen zu tragen von ihm.

Die Liebe endet immer dann, wenn wir verurteilen, verleugnen, wegschauen, doch sie endet nur in dem Fühlen in unserer Ich-Landkarte.

Sie ist der Strom, der durch unsere Adern fließt, solange wir offen, neugierig und akzeptierend sind im Betrachten von uns selbst und anderen. In dem Moment in dem Liebe in uns ist, verbeugen wir uns sinnbildlich vor dem Anderen und geben den Weg frei. Tut der andere Mensch dasselbe, gehen diese beiden Menschen vielleicht sogar Hand in Hand diesen Weg der Freiheit und Verbundenheit.

Sich darüber hinaus zu entwickeln, wie wir gerade sind, ist Liebe zu uns selbst. Doch dafür brauchen wir Menschen die Sicherheit der Akzeptanz, gepaart mit dem Verstehen wollen der Offenheit.

Meiner Meinung nach hat Liebe hat nur ein Gesicht, aber Säulen an denen sie erkennbar ist und unzählige Wege. Auf diesen Wegen stehen uns die Freunde Gelassenheit und Geduld zur Verfügung. Wir brauchen sie nur einzuladen, damit sie Hand in Hand mit uns über Brücken gehen.

Herzlichst,

Andrea Albus